Untersuchtung
Dokumentation
Konzept
Ziele

Die Projekte beginnen in der Regel mit der sorgfältigen Untersuchung und Dokumentation des Bestandes.

Hierzu zählen auch alle erforderlichen naturwissenschaftlichen Untersuchungen, die wir, wenn erforderlich, in enger Zusammenarbeit mit den entsprechenden Laboreinrichtungen realisieren.

Die Erkenntnisse fließen – gemeinsam mit der denkmalpflegerischen Zielsetzung und den Ergebnissen der Abstimmungen mit allen Beteiligten – in ein Restaurierungskonzept ein. Dieses kann lediglich Pflegemaßnahmen oder Konservierungen beinhalten; aber auch umfangreichere Restaurierungen bis hin zu Ergänzungen oder Rekonstruktionen können festgelegt werden. Präventiven und konservatorischen Maßnahmen sollte immer der Vorzug gegeben werden, aber oft reichen diese allein nicht aus.

Es ist ein besonderer Reiz unseres Berufes, den Kompromiss zu finden zwischen den Nutzeranforderungen und dem technisch Machbaren auf der einen Seite und dem denkmalpflegerischen Zielen im Interesse des Objektes auf der anderen Seite.

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Wir verstehen uns grundsätzlich als Interessenvertreter der uns anvertrauten Objekte. Unsere Konzepte verfolgen restaurierungsethische Ziele, die den Alterswert eines Objektes würdigen und möglichst langfristig tragfähig und möglichst ökologisch nachhaltig sind. Eine gute Restaurierung tritt wenig in Erscheinung, denn Restaurieren heißt eben nicht „neu machen“!

In der Präambel der Satzung des Restauratorenverbandes (VdR) heißt es dazu (Auszug):

…Kulturgüter vermitteln als materielle Zeugnisse des kulturellen Erbes einen lebendigen Einblick in die Vergangenheit. Für die Gesellschaft ist es von besonderer Bedeutung, die Kulturgüter zu bewahren und an kommende Generationen weiterzugeben. Die Restauratoren übernehmen mit ihrer Arbeit besondere Verantwortung für das Kulturgut gegenüber der Gesellschaft und der Nachwelt. Ihre Aufgabe ist der Schutz, die Erhaltung und die Restaurierung des Kulturgutes, im Respekt des ganzen Reichtums seiner Authentizität und unter Wahrung seiner Integrität. …

Die zu jedem Projekt selbstverständliche Restaurierungsdokumentation richtet sich in ihrer Art und ihrem Umfang nach den jeweiligen Anforderungen und kann lediglich fotografischer Natur sein, oder um umfangreiche Kartierungen und verbalere Darstellungen erweitert werden. Es sollte immer, insbesondere bei weiterhin genutzten kunsthandwerklichen Objekten unter begrenzten finanziellen Mitteln, eine ausgewogene Einheit von theoretischer Vorbereitung und Dokumentation, sowie der praktischen Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse bestehen.

Der Umsetzung des erarbeiteten Konzeptes widmen wir in der gesamten Ausführungsphase große Aufmerksamkeit. Diese beginnt häufig mit dem von uns realisierten fachgerechten Transport der Objekte und findet ihren Abschluss in gemeinsamen Überlegungen und Bemühungen um möglichst schadensverhütende, langfristig realisierbare Aufbewahrungs- und Pflegebedingungen.

Wichtig erscheint uns dabei die alleinige Verantwortlichkeit eines Bearbeiters von der gemeinsam erarbeiteten Konzeption bis zur Schlussdokumentation. Nur so lässt sich das angestrebte Qualitätsniveau bis zum Ende der Arbeiten beibehalten.

,,Die Arbeit des Restaurierens selbst, langwierig und mühsam, endlose Stunden, Tage und Monate ohne kaum einen Fortschritt zu erkennen, versetzt den Restaurator in einen Zustand, in dem er sich von breiteren Zusammenhängen gänzlich abkoppelt.

Kann er sich dann nach der Fertigstellung aus seinem ,Nirwana´ lösen, ist es ihm nur schwer möglich zum fertigen Werk zurückzukehren, um das Unbeschreibliche zu beschreiben. Er, der mit seinen Händen die Materie des Werks berührte, sie wahrnahm, sich mit jedem Detail und den Schichten der Ablagerungen vertraut machte, verfasst schließlich einen kurzen schriftlichen Bericht und vergisst nach und nach wieder die Einzelheiten, die er nur allzu gut wusste. Vielleicht gibt es deshalb so wenig Restauratoren, die sich entschließen, ihr Wissen über das Denkmal bzw. Kunstwerk in Worte gefasst weiterzugeben- über das Denkmal sprechen dann meist andere, die es gar nicht so gründlich kennen lernen konnten.“

A. Novak in technologia artis